Globaler Ernährungsbericht 2024 Christian Heuss 6. November 2024

Ernährungsbericht 2024

Nachhaltige Ernährung beginnt lokal

Die Welt steht im Jahr 2024 vor beispiellosen Herausforderungen: 735 Millionen Menschen leiden an Hunger, und ein defektes globales Ernährungssystem trägt zur Verschärfung der Krise bei. Der Globale Ernährungsbericht 2024 zeigt, wie die Allianz Sufosec durch agrarökologische Ansätze dazu beiträgt, Hunger zu bekämpfen und nachhaltige Ernährungssysteme zu fördern.

Agrarökologie als Lösungsansatz

Agrarökologie setzt auf umweltfreundliche Anbaumethoden, die den Boden schützen, die biologische Vielfalt fördern und gleichzeitig die soziale und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Bäuerinnen und Bauern stärken. Im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft steht hier die Förderung lokaler Gemeinschaften im Vordergrund. Die Einführung agrarökologischer Methoden in Kleinbetrieben stärkt die Selbstversorgung und die Resilienz gegenüber Krisen wie dem Klimawandel und politischen Konflikten.

Globale Herausforderungen

Die Ernährungsunsicherheit wird durch mehrere Faktoren verschärft:

  • Klimawandel und Biodiversitätsverlust: Extreme Wetterereignisse bedrohen Ernten und die Lebensgrundlage vieler Menschen.
  • Konflikte und politische Unsicherheiten: Gewalt und Instabilität führen zu Versorgungsengpässen.
  • Wirtschaftliche Krisen: Hohe Preise für Nahrungsmittel und Agrargüter treffen vor allem die Ärmsten.
  • Eingeschränkte Menschenrechte: Zivilgesellschaften werden in vielen Regionen bedroht und ihre Mitwirkungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Erfolge und Wirkung

Die Ergebnisse der Sufosec-Haushaltsstudie belegen den Erfolg der agrarökologischen Projekte: Im Zeitraum von 2021 bis 2023 ist die Anzahl der Haushalte, die nachhaltige Anbaumethoden einsetzen, signifikant gestiegen, was zu einer durchschnittlichen Reduzierung der Ernährungsunsicherheit um 15 % geführt hat. Kleinbäuerliche Betriebe profitieren durch höhere Erträge und bessere Ernährungssicherheit. Mit Hilfe von Schulungen und regional angepassten Lösungen konnten über 135.000 Haushalte im globalen Süden erreicht werden.

Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft

Die Allianz Sufosec setzt sich weiterhin für eine tiefgreifende Transformation der Ernährungssysteme ein. Durch die Förderung agrarökologischer Methoden und die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und wissenschaftlichen Institutionen tragen wir zur nachhaltigen Bekämpfung von Hunger und zur Verbesserung der Ernährungssicherheit bei. Dies stärkt nicht nur lokale Gemeinschaften, sondern schafft auch ein solides Fundament für eine gerechtere Welt.

Case Reports

Unter dem Dach der Alliance Sufosec finden Projekte in 28 Ländern auf drei Kontinenten statt. Vertiefte Informationen zu sechs agrarökologischen Allianzprojekten, die die Vielfalt und die Breite der Alliance Sufosec aufzeigen: sufosec.ch/projekte

Producer Nelson Valle, in his maize and bean production fields, Jucuapa Centro community, Juacuapa district, Matagalpa.
Mit AGRARÖKOLOGIE DEN HUNGER AN DER WURZEL packen
SWISSAID
Encouraged to plant trees, Jean Marie RAKOTONDRAHASY (42) and her family chose to plant pine trees, creating a backdrop for their sweet potato fields.
Endlich genug zu essen für die ganze Familie
Fastenaktion
Irene
Fünf Hühner und ein Hahn: nachhaltige Lösungen gegen Hunger
Vétérinaires Sans Frontières Suisse
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AUSGEWOGENE ERNÄHRUNG IN DEN ERSTEN LEBENSJAHREN
Vivamos Mejor
03_Ernaehrungsbericht_2024_AA_B2B
Ausbildungszentrum fördert agrarökologische Praxis
Aqua Alimenta
Photo-4
EIGENER BRUNNEN LINDERT HUNGER IN SAMBISCHER GEMEINDE
Skat Foundation
Launch Event, 14.10.2024​

Der Globale Ernährungsbericht 2024 wurde am 14. Oktober in Bern lanciert. Die Agarökologieexpertin Johanna Jacobi, ETH Zürich, und Thomas Gass, Studienkoordinator bei Sufosec, präsentierten die Resultate des Berichts. Im Anschluss diskutierten die IZA- und Agrarökologieexpert:innen Martin Hasler (DEZA), Ira Amin (Vivamos Mejor), Veronica Massawe (SWISSAID) die Studienresultate. Leitung: Flurina Derungs (Vétérinaires sans Frontières Suisse).

Bericht herunterladen: PDF